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Neuartige ambulant betreute Mehrgenerationen-WG für Erwachsene, Jugendliche und Senioren im niedersächsischen Bissendorf-Wietze

Land belohnt besonderes Konzept mit 100.000 Euro

Mit seiner neuen ambulant betreuten Mehrgenerationen-WG in Bissendorf-Wietze plant die Archi-Med GmbH aus Hannover ein ungewöhnliches Wohn- und Pflegeprojekt: Erwachsene und Jugendliche in Notlagen, die gerade keinen eigenen Haushalt führen können, und pflegebedürftige Senioren können das Haus nutzen. Niedersachsens Sozialministerium belohnte das interessante Konzept mit dem Höchstzuschuss aus seinem Förderprogramm „Wohnen und Pflege im Alter“.

Mehrgenerationen WG1Von Uwe Lötzerich für CAREkonkret, Vincentz Network Hannover

Wedemark. Schon seit 2013 bietet die Archi-Med GmbH ambulante Pflege in Bissendorf-Wietze an, berichtet Gesellschafter Dmitrij Sonkin. Da das Pflegeteam des Unternehmens bereits elf Mieter in einer ehemaligen Villa „Am Waldpark“ versorgt, kamen Investoren auf die Idee, ein weiteres ambulant betreutes Wohnprojekt in unmittelbarer Nähe mit einem ungewöhnlichen Konzept aufzubauen: Auf dem Nachbargrundstück entsteht nun eine neue Mehrgenerationen Wohngemeinschaft für elf Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Sonkin: „Das ist das Alleinstellungsmerkmal dieses Vorhabens vor Ort.“

Menschen in Notlagen wie verunfallte Alleinerziehende mit Kind, ein Elternteil mit einem beatmungspflichtigen Jugendlichen oder ein pflegebedürftiger Ehemann mit seiner Gattin sollen in den vier geräumigen Wohnungen in der oberen Etage des neuen Gebäudes vom ambulanten Dienst versorgt werden, erläutert Sonkin. Zur ambulanten Pflege von Seniorinnen und Senioren stehen im Erdgeschoss sieben Apartments zur Verfügung. Auf dieser Ebene sind auch das Gemeinschafts-Wohnzimmer und die Gemeinschaftsküche vorgesehen.

Rückenwind für innovative ambulante Pflege- und Beratungsprojekte

Das innovative Konzept der Mehr-Generationen-WG sowohl für Erwachsene und Jugendliche in Notlagen als auch für Senioren hielt die Jury beim Landesamt für Soziales, Jugend und Familie in Lüneburg für so interessant, dass es dafür die Höchstförderung von 100.000 Euro aus dem Landesprogramm „Wohnen und Pflege im Alter“ für das auf 700.000 Euro kalkulierte Projekt genehmigte. Mit dem Programm unterstützt Niedersachsens Sozialministerium mit jährlich einer Million Euro noch bis 2020 innovative ambulante Wohn- und Beratungsvorhaben in ländlichen Regionen.

Mehrgenerationen WG2Zu den Details des Konzepts: Ein ambulanter Pflegedienst, den die Bewohner laut dem ordnungsgemäßen Vertrag frei wählen können, stellt die Pflege und Betreuung sicher. Ein Hausmeisterdienst kümmert sich um Gebäude und Garten und erledigt z. B. Einkäufe des täglichen Bedarfs für die Bewohner. Sonkin: „Das Haus und sein Angebot können sowohl kurzzeitig als auch dauerhaft genutzt werden. Zum Beispiel auch Eltern von jungen Pflegebedürftigen sollen dort mitwohnen können.“

Im neuen Gebäude verteilen sich elf Apartments auf 350 Quadratmeter Wohnfläche. Sie sind unterschiedlich groß, barrierefrei, rollstuhlgeeignet und verfügen über ein vorinstalliertes Hausnotrufsystem. Entsprechend gibt es überall extrabreite Türen. Über einen Fahrstuhl, der sich auch für Liegendtransporte eignet, erreichen Bewohner das Obergeschoss. Vier der kleineren Apartments verfügen über ein Gemeinschaftsbad und ein Zusätzliches Gäste-WC.
Alle Bäder erhalten bodengleiche Duschen. Dmitrij Sonkin: „Für die Genehmigung dieses dieses Sonderbaus mussten wir 38 Auflagen erfüllen, die uns das Bauamt der Gemeinde Wedemark nach Abstimmung mit der Heim- und der Gewerbeaufsicht stellte. Ein Brandschutzbeauftragter hat unser Brandschutzkonzept erarbeitet.“ Positive Rückmeldungen hat die Archi-Med GmbH bereits vom Ratsvorsitzenden der Gemeinde Wedemark, Heiner Peterburs (SPD), und Ratsmitgliedern erhalten, denen Sonkin die Pläne im Februar vor Ort erläutert hatte. Peterburs: „Der Bedarf ist vorhanden. Das Interessante bei diesem Konzept ist, dass niemand in ein Heim muss, der das nicht will, und dennoch eine 24-Stunden-Betreuung bekommen kann. Die SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde Wedemark begrüßt das Vorhaben, weil wir ein differenziertes Angebot in der Wedemark wollen.“ Nun hofft GmbH-Gesellschafter Dmitirj Sonkin darauf, dass das Gebäude auf dem fast 1.200 Quadratmeter großen Grundstück Wietze-Aue 43b Mitte 2017 fertiggestellt wird.